Das Binger Tor

Das Binger Tor wurde 1634 erstmalig als "Binger Pforte" erwähnt.

Das Binger Tor schloss das nach Bingen hin gelegene Viertel ab. Die Langgasse (Friedrich-Ebert-Straße) als Hauptstraße führte durch dieses Viertel.

Am Binger Tor befand sich ein Gemeindehirtenhäuschen. Gemeindehirten, Schweine - und Kühehüter wurden in den Kirchen und Gemeindebüchern bis 1830 erwähnt. In den Gemarkungen vor dem Binger Tor bot sich für Rinder die Weide, für die Schweine der "Desten" als Weideplatz. Später war der Desten nur noch Weinberggelände.

Vor dem Binger Tor stand eine der 3 Ruhen. Auf den Ruhen stellten hauptsächliche die Frauen ihre auf dem Kopf getragenen Lasten ab und ruhten sich aus. Hier wurden auch die Ortsneuigkeiten ausgetauscht.

In den Jahren 1827 / 1828 wurde das Binger Tor versteigert und abgerissen. 

Der Gemeinderat beschloss 1891 den Dorfgraben am Binger Tor zu verkaufen. Die Käufer durften nur zweistöckige Wohnhäuser, deren Frontseite mit Blendbacksteinen versehen waren, bauen. Ferner verpflichteten sich die Käufer einen 1 m breiten und 1,5 m hohen Kanal zum Abfluss des Wassers anzulegen.

1984_FR090_Ortsaufnahmen_29.jpg Binger Tor: Friedrich-Ebert-Str. / Rommersheimer Str.

Quellen:

Gemeinde Wörrstadt, die Geschichte einer kleinen Stadt von Ernst Klug (Gemeindeverwaltung Wörrstadt 1972)

Hessisches Flurnamenbuch 1936 - Die Flurnamen des Dorfes Wörrstadt in Rheinhessen von Jacob Bucher

Pfarrer Dr. Jacob Bucher - Beiträge zur Vorgeschichte, Geschichte und Sprache des Dorfes Wörrstadt 

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