Hermannstor

Die "Hermannspforte" wird zum Jahr 1635 vom Pfarrer Peter Sax erwähnt. Auf der Gemarkungskarte Wörrstadt von 1828 war "vor dem Hermannsthor" skizziert.

Das Tor bestand gem. Kirchenbucheinträgen und Erzählungen Wörrstädter Bürger, wie die anderen Tore auch, aus ca. 3 m hohen Pfeilern, die mit örtlichen Kalk- und Natursteinen gebaut und in die hölzerne Tore eingehängt waren. Das Tor war in die dichte Grabenbepflanzung integriert. Eine umfassende Wehrmauer gab es nicht. Die Tore waren normalerweise tagsüber geöffnet und wurden nachts von verantwortlichen Bürgern des Viertels, bzw. dem Viertelmeister verschlossen.

Im Hermannsviertel lag die Gemeindescheuer und 1813 wurden in Nähe des Tores von der Gemeinde Bleichplätze eingerichtet. Die Untergasse (Hermannstraße) führten als Hauptstraße durch dieses Viertel. Der Weg außerhalb führte über Saulheim nach Mainz.

Auf Antrag der Gemeinde im Jahre 1823 die Tore "ablegen" und die anfallenden Steine zum Ausbessern der Straßen und Feldwege verwenden zu dürfen, wurde das Hermannstor schließlich in den Jahren 1827 / 1828, wie Binger Tor und Katzenpforte, versteigert und abgerissen. Die Gesamteinnahmen für die Gemeinde betrugen 183 fl.

Woerrstadt-Rundgang-YYYY-069pascan.jpg Hermannstor: Hermannstraße

 

Quellen
  • Heimatjahrbuch Kreis Alzey: Der Wörrstädter Ulmengraben und seine Tore vor 200 Jahren von Werner Wolf (Ausgabe 1969)
  • Wörrstadt, die Geschichte einer kleinen Stadt von Ernst Klug (Gemeindeverwaltung Wörrstadt 1972)
  • Pfarrer Dr. Jacob Bucher 1937 - Beiträge zur Vorgeschichte, Geschichte und Sprache des Dorfes Wörrstadt (Band 3: Bis zur Reformation)

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