Stolpersteine

Das Projekt "Stolpersteine" des Künstlers Gunter Demnig begann 1992. In im Boden verlegten kleinen Gedenktafeln, vom Künstler in Handarbeit hergestellt, sog. Stolperseinen sollen an das Schicksal der Menschen erinnern, welche in der NS-Zeit verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Tafeln bestehen aus Messing. Die Namen der Opfer des Holocausts werden mittels Hammer per Schlagbuchstaben beschriftet. Es sind Steine die uns gedanklich ins Stolpern bringen, zum Innehalten und Erinnern bewegen. Beim Lesen ist ein Vorbeugen nötig, welches eine Verneigung vor dem Opfer symbolisieren soll. Meist vor den letzten freiwillig gewählten Wohnsitzen sind die Erinnerungssteine niveaugleich in Pflaster bzw. Belag des Gehweges verlegt.

Die Schüler des Leistungskurs Geschichte der Georg-Forster-Gesamtschule setzten ein Zeichen, in Gedenken der Opfer, gegen das Vergessen mit 12 Stolpersteinen für Wörrstadt. Als junge Generation soll nicht nur an die grausamen Taten des NS-Regimes gedacht, sondern auch authentisch an das Leben der hier ansässig gewesenen Juden erinnert werden.

An vier verschiedenen Stellen im Ort wurden die Stolpersteine verlegt. Eine davon ist Friedrich-Ebert-Straße 21. Hier lebte die Familie Berney. Insgesamt sieben Mitglieder dieser Familie wurden 1942 in das Vernichtungslager Treblinka deportiert und ermordet. Eine weitere ist Friedrich-Ebert-Straße 28. Hier lebte die Familie Mayer, ein Ehepaar mit Sohn Paul. Sie betrieben ein Textilgeschäft in Wörrstadt. Ende der 1930er Jahre konnten sie ihre Ware nur noch heimlich im Dunkeln verkaufen bis sie schließlich von den Nazis deportiert wurden. Zwei weitere Gedenkorte sind Jacobsbrunnerstr. 8 und Pariser Str. 66. Hier wohnten Max und Julius Bronne. Nachfahren der Familien Bronne und Berney reisten extra von den USA und England nach Wörrstadt an, um bei der Gedenkveranstaltung dabei zu sein.