Freiwillige Feuerwehr Wörrstadt (FFW)

Die Freiwillige Feuerwehr Wörrstadt (FFW) wurde im März 1926 offiziell gegründet und bestand aus 80 Freiwilligen. Ein dramatischer Scheunenbrand im Jahre 1925 in der Marktstraße mit hohem Sachschaden und getöteten Nutztieren war ursächlich für die Entscheidung eine FFW zu gründen. Erster Kommandant wurde Georg Guttandin 111. Das damalige Spritzenhaus befand sich in der Friedrich-Ebert-Straße in Höhe des heutigen Schmiedebrunnen. Der kurze Zeit später aufgestellte Spielmannszug hatte die Aufgabe bei Alarmierungen durch die Straßen zu ziehen und möglichst laut aufzuspielen. Im Jahre 1927 wurde zusätzlich ein Blasmusikzug gegründet, welcher erfolgreich bei Umzügen, Festen und Wettbewerben spielte.

Woerrstadt-FriEbertStr-YYYY-012pascan.jpg Anteten der FFW am Spritzenhaus 

1936 wurde die Feuerwehr in Feuerlöschpolizei umbenannt und war zu diesem Zeitpunkt eine technische Hilfsformation der Ortspolizeiverwaltungen. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Anbau eines Steigerturmes gebaut. Dieser fungierte als Schlauchtrockenturm und diente auch als Übungs- und Trainingsturm. Aus Platznot mussten Schiebeleiter und Luftschutzkarren weiterhin in der Torfahrt des Rathaus untergebracht werden. Der Keller des Rathauses wurde als Luftschutzraum umgebaut. 1937 wurde eine Sirenenanlage installiert, welche fortan die Feuerwehr bei Bränden alarmierte. Im Jahre 1940 wurde die erste Motorspritze angeschafft und eine Motorspritzengruppe gegründet. Trotz Bombardements der alliierten Streitkräfte leistet die FFW Schwerstarbeit um den Bränden Herr zu werden. Viele Wasserleitungen waren zerbombt. Das Löschwasser musste über weite Strecken transportiert werden. Nach Beschluss erhielt 1943 die FFW ein Löschgruppenfahrzeug 15 mit 400 L Tank und 9 Sitzplätzen.

In der Nachkriegszeit wurde die Mannschaftsstärke der FFW auf 28 Mitglieder begrenzt. Nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland 1949 wurde auch das Feuerwehrwesen neu geordnet. Die Limitierung wurde aufgehoben und bei den Wehrführerwahlen wurde erneut Georg Thörle als Wehrführer eingesetzt, welcher das Amt von 1930-1945 innehatte. Im Jahre 1954 schied er aus dem Amt infolge Erreichung der Altersgrenze von 60 Jahren aus.

Im Spritzenhaus herrschte ständig Platzmangel aufgrund abgestellter Gerätschaften und Mannschaftsausrüstung. Nach dem Kauf eines Tanklöschfahrzeuges TLF 16 gab der Boden langsam nach und ein einstürzen in die Zisterne war zu befürchten. Aufgrund dessen wurde der Bau eines neuen Feuerwehrhauses beschlossen.

Im Jahre 1969 wurde die Feuerwache in der Straße "Zum Römergrund" eingeweiht.

Durch Verwaltungsneuordung im Jahre 1971 wurde der 1975 örtliche Brandschutz der Gemeindeverwaltung als Funktion unterstellt. Als Verantwortlicher aller FFW wurde der Verbandsbürgermeister bestimmt. In dieser Zeit wurden die ersten umluftunabhängigen Atemschutzgeräte angeschafft. Das Risiko einer Schädigung der eingesetzten Kameraden wurde bei Einsätzen in geschlossenen Räumen seitdem auf ein Minimum reduziert.

1971_FRnnn_Feuerwehruebung_9.jpg FFW mit Atemschutzgerät 1971

 

Eine neue Alarmierungsmethode erlangte im Jahre 1986 Geltung. Der Funkmeldeempfänger ermöglichte die Alarmierung ohne Sireneneinsatz. Schon bei der Alarmierung wurde mitgeteilt welche Schadenlage vorliegt und der eingesetzte Kamerad konnte sich so besser mental auf den Einsatz vorbereiten. Sireneneinsatz wurde seltener notwendig.

Um die Mitgliedersituation langfristig zu sichern wurde im Jahre 1989 die Jugendfeuerwehr gegründet. Der Kern der aktiven Wehr besteht heutzutage aus über Hälfte aus Kameraden der Jugendfeuerwehr.

Da sich die Aufgaben der FFW für zukünftige Aufgaben in der Verbandsgemeinde als viel zu klein erwies, wurde bis zum Jahre 1991 die neue Feuerwache in der Pariser Str. Wörrstadt geplant, gebaut und eingeweiht. In dieser ist u. a. Platz für 14 Fahrzeuge, 2 Wohnungen und die Atemschutzwerkstatt. 1992 wurde ein Löschgruppenfahrzeug LF8/6 mit Platz für eine gesamte Löschgruppe von 9 Kameraden und ein Rüstwagen RW1 (Allrad) angeschafft.

Im Jahre 1995 schied der 30 Jahre lang als Wehrführer tätige Fritz Scheid infolge Erreichens der Altersgrenze aus. Er wurde für sein Lebenswerk als Ehrenwehrführer ernannt.

Die 90er Jahre waren rückblickend Katastrophenjahre: Brand mit Totalschaden der Offset Druckerei Jean Greim GmbH, Brandstiftung durch einen pyromanischen Altenpfleger in den Räumen des Altenheims der Arbeiterwohlfahrt mit 6 Toten und Massenunfall auf der A63 mit 43 Fahrzeugen und vielen Verletzten.

Aktuell hat die FFW Wörrstadt einen sehr guten Ausbildungsstand. Fast jeder Kamerad aus der Jugendfeuerwehr hat alle Lehrgänge auf Kreisebene erfolgreich abgeschlossen. Hierzu zählen die Grundausbildung, Truppenführerausbildung, Maschinenlehrgang, Sprechfunkerlehrgang, Atemschutzträgerlehrgang und Kettensägenlehrgang. Spezielle Fähigkeiten wie Technische Hilfe, Information und Kommunikation, Gerätewart und Öffentlichkeitsarbeit können durch weitere Lehrgänge hinzugelernt werden.

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